Was ein Morph ist.
Im Duden wird der Begriff "Morph" als kleinstes formales, bedeutungstragendes Bauelement der gesprochenen Sprache definiert. Unsere Sprache und vielmehr noch die von uns geschriebenen Texte bestehen somit aus einer Unzahl von Morphen, die richtig aneinandergereiht den einen oder anderen Sinn ergeben, wobei die dabei entstehenden Wörter und Begriffe idente, ähnliche oder ganz unterschiedliche Bedeutung haben können. Der Morph ist vordergründig vor allem für die Sprachwissenschaft von größter Bedeutung: Durch das Zerlegen von Begriffen in ihre Morphe wird die Morphologie eines Wortes analysiert und beschrieben. Die Summer vieler Worte ergibt Texte; kommt dabei sogar Grammatik dazu, dann ist von Sprache die Rede. Und wie wir alle wissen: Sprache ist mächtig, vermittelt Inhalte, benennt die Dinge beim Namen.
Wir machen uns auf die Suche nach den Morphen von Systemen.
Um unterschiedliche Systeme verstehen und vielleicht sogar vergleichbar machen zu können, ist es von entscheidender Bedeutung dass diese Systeme in einem ersten Schritt in ihre Bestandteile zerlegt werden. Um Systeme aber überhaupt erst in seine Bestandteile zerlegen zu können, müssen diese in ihrer vollständige Form dokumentiert sein. Was hier selbstverständlich klingt, ist in der Praxis oft gar nicht so einfach. morphdock wurde in der Entwicklungsphase für Gebäudebewertungssysteme entwickelt und hier zeigte sich, dass der freie Zugang zur vollständigen Dokumentation dieser Systeme mit den sie bestimmenden Definitionen und Logiken nicht selbstverständlich ist. Für Österreich wurden die gut zugänglichen und dokumentierten Systeme der nationalen Klimaschutzinitiatve klimaaktiv und das ebenso transparent dokumentierte Bewertungssystem der ÖGNB (Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) berücksichtigt. Für Deutschland wurde aufgrund der offenen Verfügbarkeit der Systemdokumentation der bundesdeutsche Ansatz BNB (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen)des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung verwendet. Die dort veröffentlichte Kriteriendefinition ist die Basis für andere Bewertungssysteme in Deutschland (u.a. DGNB) und im Unterschied zu anderen (auch darauf aufbauenden Systemen) frei verfügbar.
Ach ja: Und da gibt es noch DEN Morph, den fast alle kennen ... 
Ein Fernsehstar der besonderen Art wird auch "Morph" genannt: Die millionenfach nachgebaute Lehmfigur erblickte 1977 das Licht der Welt und wurde von Peter Lord and David Sproxton für eine BBC-Kindersendung entwickelt ("Take Hart"), die eigentlich schon seit Jahrzehnten für Furore sorgt.
Die beiden Filmemacher erfanden dabei eine sehr einfache Figur, welche sich je nach Notwendigkeit verformen und anpassen konnte. Und wegen dieser Fähigkeit zur permanenten Metamorphose nannten sie das Ding "Morph". Morph wurde berühmt, vielfach nachgeahmt, wiederaufgelegt und bestimmt bis heute so manche Vorstellung von plastischer Veränderbarkeit - nicht nur in Kinderköpfen. Wie sonst ist das Tragen von "Morphsuits" erklärbar?